Wie die Erziehungspsychologie von der Neuropsychologie profitieren kann!
Sa. 28.11.2026 09.00 bis 16:15 Uhr
14 Einheiten
Den Link zur Online-Veranstaltung finden Sie im Login-Bereich unter www.neuropsy.at/login direkt bei Ihrer Seminaranmeldung.
Klinische PsychologInnen, PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, Fachinteressierte
Ziel
Die Erziehung von Kindern und Jugendlichen in familiären und pädagogischen Kontexten steht gerade in Zeiten von gesellschaftlichem Wandel und von vielfältigen Krisen vor besonderen Herausforderungen. So stellen sich viele Fragen wie z.B.: Was hat sich bewährt und sollte beibehalten oder sogar wieder neu entdeckt werden? Welche Erziehungsstrategien erweisen sich als hilfreich im Umgang mit spezifischen Veränderungen wie z.B. die Zunahme von Phänomenen wie Hyperparenting einerseits und Vernachlässigung bzw. mangelnde elterliche Vermittlung basaler Fertigkeiten andererseits, übermäßige Nutzung digitaler Medien in allen Altersgruppen oder die wachsende Diversität in Kindergärten und Schulen. Ausgangspunkt für das Seminar ist die Überzeugung, dass die bisherigen Erkenntnisse der Neuropsychologie einen besonders wichtigen Input für die Erziehungspsychologie liefern. Dabei erfolgt im Seminar ein Fokus auf 3 zentrale Themenbereiche: 1) Wie kann die Neuropsychologie zu einem differenzierteren Verständnis beitragen, warum Bezugspersonen bzw. Kinder und Jugendliche sich je nach Kontext so oder so verhalten? Wie kann dies für die Psychoedukation genutzt werden? 2) Wie ermöglicht eine neuropsychologische Sichtweise eine bessere Einschätzung, welche Erziehungsstrategien wie auf Kinder und Jugendliche wirken? 3) Wie können Bezugspersonen mit Hilfe einer neuropsychologischen Perspektive besser angeleitet werden, spezifische Erziehungsziele im Alltag umzusetzen. Kurzum: Wie hilft die Neuropsychologie, Erziehung effektiver und individuumsorientierter zu gestalten?
Inhalt
- Überblick über wichtige Theorien und Konzepte der Erziehungspsychologie
- Aktuelle Herausforderungen: Hyperparenting vs. Vernachlässigung, Auswirkungen der steigenden Nutzung digitaler Medien im familiären Kontext, zunehmende Diversität, Verlust traditioneller Orientierungen etc.
- Überblick über erziehungsrelevante neuropsychologische Befunde
- Verständnis von Verhaltensweisen und Reaktionen im erzieherischen Kontext aus neuropsychologischer Sicht
- Wie die Neuropsychologie hilft, die Effektivität möglicher Erziehungsstrategien bei unterschiedlichen Kindern und Jugendlichen einzuschätzen
- Wie eine neuropsychologische Perspektive hilft, die alltägliche Umsetzung spezifischer Erziehungsziele zu optimieren
- Neuropsychologisch orientierte Psychoedukation, Beratung und Interventionen im erzieherischen Kontext
Literaturempfehlung
Fuhrer, U. (2009). Lehrbuch Erziehungspsychologie. Bern: Verlag Hans Huber
Livingstone, S. & Blum-Ross, A. (2020). Parenting for a digital future: how hopes and fears about technology shape children’s lives. Oxford: Oxford University Press
Morris, A.S. & Smith, J.M. (Eds.) (2023). The Cambridge Handbook of Parenting. Interdisciplinary Research and Application. Cambridge University Press
Morris, A.S. et al. (2021). We know even more things: a decade review of parenting research. Journal of Research on Adolescence, 31, 870-888
Snoek, A. & Horstkötter, D. (2021). Neuroparenting: the myths and the benefits. An ethical systematic review. Neuroethics, 14, 387-408
Seminarleitung
Anrechnung
NEUROPSY Weiterbildungscurriculum Klinische Neuropsychologie und Kinderneuropsychologie
Neuropsychologische Grundlagen (6 EH), Neuropsychologische Diagnostik (4 EH), Neuropsychologische Behandlung (4 EH)
GNP Akkreditierung (wird angesucht)
14 Stunden zu Spezielle NPS: Versorgungsspezifische Kenntnisse
SVNP Anrechnung
14 Credits