ADHS & Co – Im Wirrwarr von multiplen Auffälligkeiten und Defiziten
Implikationen für Differentialdiagnostik und Beratung bzw. therapeutische Interventionen
Sa. 25.04.2026 09.00 bis 16:15 Uhr
14 Einheiten
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Klinische PsychologInnen, PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, Fachinteressierte
Ziel
ADHS ist ein Störungsbild, das aktuell in der Gesellschaft wieder verstärkt thematisiert wird und insbesondere auch bei jungen Menschen in den sozialen Medien einen Hype erlebt. Damit verbunden steigt die Tendenz, viele unterschiedliche Auffälligkeiten und Belastungen auf ein ADHS zurückzuführen und erhöht somit neben zunehmender Selbstdiagnosen auch die Wahrscheinlichkeit inadäquater oder falscher Diagnosen. Dies fördert somit die Notwendigkeit, einerseits gute differentialdiagnostische Konzepte zu entwickeln und andererseits die diesbezüglichen Implikationen für Beratung sowie Therapie zu reflektieren. Ziel des Seminars ist es, den differentialdiagnostischen Blick anhand der Analyse der Zusammenhänge bzw. Unterschiede zwischen neuropsychologischen Auffälligkeiten bei ADHS und bei anderen möglichen Störungen zu schärfen. Fokussiert wird dabei auf Defizite in den exekutiven Funktionen (wie Inhibitionsfähigkeit, Arbeitsgedächtnis, Flexibilität und Planungsfähigkeit) sowie auf Auffälligkeiten im Bereich der Motivation und Emotions-regulation. Hierbei werden zudem wichtige Einflüsse von Erziehung, Umweltanforderungen und von aktuellen gesellschaftlichen Belastungen berücksichtigt. Abschließend sollen Implikationen für die Individualisierung und Optimierung von Beratungs- und Interventionsansätzen vertieft werden.
Inhalte
- Einführung und Wissenswertes aus der aktuellen Forschungslage
- Spezifische Probleme bei der Diagnostik von ADHS, Sub-Typen bei ADHS und das Problem der Selbstdiagnosen
- Modelle der Komorbidität und häufige Komorbiditäten bei ADHS
- Zusammenhänge zwischen neuropsychologische Auffälligkeiten bei ADHS und anderen Störungsbildern: Exekutive Funktionen (Inhibitionsfähigkeit, Arbeitsgedächtnis, Flexibilität, Planungsfähigkeit), Selbstregulation und Selbstkontrolle, Motivation, Emotionserleben und Emotionsregulation
- Differentialdiagnostische Überlegungen zur Abgrenzung von ADHS von anderen Störungsbildern
- Implikationen für Beratung und Therapie. Optimierung spezifischer Interventionen.
Literaturempfehlung
French, B. et al. (2024). The impacts associated with having ADHD: an umbrella review. Frontiers in Psychiatry, 15: 1343314
Hopfinger, J.B. (2025). Neuroscience of attention. Cambridge: Cambridge University Press
Matson, J.L. (2023) (Ed.). Clinical handbook of ADHD assessment and treatment across the lifespan. Cham: Springer
Steinhausen, H.-C. et al. (2024) (Hrsg.). Handbuch ADHS: Grundlagen, Klinik, Therapie und Verlauf der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. 3. aktualisierte Auflage. Stuttgart: Kohlhammer
Seminarleitung
Anrechnung
NEUROPSY Weiterbildungscurriculum Klinische Neuropsychologie
Neuropsychologische Grundlagen (6 EH), Neuropsychologische Diagnostik (4 EH), Neuropsychologische Behandlung (4 EH)
GNP Akkreditierung (wird angesucht)
14 Stunden zu Spezielle NPS: Versorgungsspezifische Kenntnisse
SVNP Anrechnung
14 Credits