Störungen von Persönlichkeit und Verhalten nach Hirnschädigung

Termin
Sa. 18.06.2022 09.00 bis 16.15 Uhr

8 Einheiten
Ort
Webinar

 

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Seminargebühr
€ 192,- inkl. USt
Empfohlen für:

Klinische PsychologInnen, PsychologInnen

Ziele
Veränderungen im Verhalten zeigen sich sehr häufig nach einer Hirnschädigung. Der Antrieb ist reduziert, die Patienten reagieren impulsiv, emotional labil oder schnell gereizt. Auch das Kommunikationsverhalten kann sich verändern, während der eine einsilbig wird, und man häu-fig nachfragen muss, um einen Inhalt zu verstehen, redet eine andere „ohne Punkt und Kom-ma“, der Gesprächspartner kommt kaum zu Wort. Diese Veränderungen sind für die Familien und die berufliche Teilhabe besonders kritisch und ein wesentlicher Grund, warum Partner-schaften nach einer Hirnschädigung ein hohes Risiko haben, zu scheitern. Sie sind für die neuropsychologische Diagnostik und Therapie eine Herausforderung, da sie schwer messbar sind und häufig vor allem als Veränderung zur prämorbiden Persönlichkeit (die wir aber nicht kennen) ins Auge fallen Im Rahmen des Seminars werden wir unterschiedliche Verhalten-scluster differenzieren und versuchen, diese auf dem Hintergrund der damit einhergehenden kognitiven Störungen und der funktionellen Neuroanatomie zu verstehen. Es werden psycho-metrische und verhaltensdiagnostische Untersuchungsverfahren vorgestellt und das breite Spektrum neuropsychologischer Therapiemöglichkeiten (z.B. kognitives Training, Verhaltens-management, Gesprächsführungstechniken) anhand von Fallbeispielen praktisch erprobt.

Inhalt
•    Persönlichkeits- und Verhaltensänderung nach Hirnschädigung – begriffliche Einordnung, theoretische Grundlagen, funktionelle Neuroanatomie
•    Störungen der Krankheitswahrnehmung 
•    Störungen von Motivation und Empathie
•    Störungen der Impulskontrolle / erhöhte Reizbarkeit
•    Der „schwierige“ Patient in der stationären Therapie
•    Die Begleitung und Einbeziehung Angehörige

Literaturempfehlung
Büttner, J. & Glindemann, R. (2018). Kognitive Kommunikationsstörungen. In Thöne-Otto, A. et al. (Hrsg.). Fortschritte der Neuropsychologie. Göttingen: Hogrefe. Bd. 18.
Buscher, I. et al. (2012). Wittener Modell der Fallbesprechung bei Menschen mit Demenz mit Hilfe des Innovativen-demenzorientierten-Assessmentsystems. WOLCOME-IdA. https://www.dzne.de/fileadmin/Dateien/editors/documents/Standorte/Witten/2012_WELCOME-IdA.pdf¸ https://www.dzne.de/fileadmin/Dateien/editors/documents/Standorte/Witten/2012_WELCOME-NEO.pdf
Gauggel, S. (2017). Störungen der Krankheitseinsicht. In Thöne-Otto, A. et al. (Hrsg.) Fortschritte der Neuropsychologie. Göttingen: Hogrefe. Bd. 17
Müller, S.V. (2013). Störungen der Exekutivfunktionen. In Thöne-Otto, A. et al. (Hrsg.) Fortschritte der Neuropsychologie. Göttingen: Hogrefe. Bd. 13
Thöne-Otto, A., Schellhorn, A. & Wenz, C. (2018). Persönlichkeits- und Verhaltensstörung nach Hirnschädigung. In A. Thöne-Otto et al. (Hrsg.) Fortschritte der Neuropsychologie. Göttingen: Hogrefe: Bd. 18.

Seminarleitung

Anrechnung

NEUROPSY Weiterbildungscurriculum Klinische Neuropsychologie

Neuropsychologische Grundlagen(2 EH)
Neuropsychologische Diagnostik(3 EH)
Neuropsychologische Behandlung    (3 EH)

 

GNP Akkreditierung

8 Stunden zu Punkt 09 Spezielle Neuropsychologie: Definition, Diagnostik und Therapie neuropsychologischer Störungsbereiche (Curriculum der GNP vom 01.08.2007)
4 Stunden zu Allgemeine Neuropsychologie (NPS), 4 Stunden zu Spezielle NPS: Störungsspezifische Kenntnisse (Curriculum der GNP vom 01.12.2017)